DIE JAHRESZEITEN (2018)

Fotos: Leszek Januszewski

Premiere: 15.03. 2018, Forum am Schlosspark Ludwigsburg

EINE KOPRODUKTION VON VLASOVA / PAWLICA MIT AXEL BRAUCH, FORUM AM SCHLOSSPARK LUDWIGSBURG UND DEM KULTURAMT DER STADT LUDWIGSBURG

Der Wechsel der Jahreszeiten ist eine grundsätzliche, kollektive, menschliche Lebenserfahrung.
Überall dort, wo es auf der Erde Jahreszeiten gibt, beeinflussen sie unser Leben, unseren Rhythmus, unser Verständnis als Mensch. Sie prägen und verändern unsere Vorstellungswelten, unseren Glauben und spielen deshalb in der Kunst und Kultur ein wichtige Rolle.
In Zeiten des Klimawandels und der globalen Erwärmung rückt für uns, als Künstler, die Beschäftigung mit den Jahreszeiten, die sich verändern, zu anderen Zeiten einsetzen, die Klimaflüchtlinge hervorbringen, Naturkatastrophen auslösen, Hungersnöte, Kriege um Wasser und dergleichen mehr, in den Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung mit Joseph Haydns Jahreszeiten.
Es ist Zeit die optimistische Grundhaltung zu hinterfragen. Im Libretto des Oratoriums waren zunächst noch Texte über die Industrialisierung der Welt vorgesehen, zu denen Haydn allerdings nicht einfiel, wie er diesen „Lärm“ in Musik umwandeln sollte.
Er stilisierte das Landleben am Ende des 18. Jahrhunderts als höchstes Gut und die Naturverbundenheit als erstrebenswertes Ziel im Gegensatz zum Leben in den Städten. Deswegen fielen in der weiteren Arbeit diese Texte über Städte und Industrialisierung wieder heraus.
Für uns ist es interessant diese verlorenen, oder besser gesagt nie geschriebenen Passagen über die Industrialisierung der Welt wieder in das Stück hinein zu bekommen.
In Bezug zur heutigen Welt zu setzen.
Deswegen wird neben der Originalmusik Haydns auch eine Band hinzukommen, die eben diesen „Lärm“, das Geräusch, die Gegenwelt, musikalisch gestalten wird.
Anhand unserer Bearbeitung des Oratoriums „Die Jahreszeiten“ wollen wir den Zuschauer aufrütteln, den Planeten Erde, der unser aller Heimat ist, als schützenswert und gefährdet wahrzunehmen.
Und genau deswegen die Hoffnung nicht aufzugeben für eine bessere Welt zu kämpfen.

Regie: Axel Brauch

Bühne/Kostüm: Gesine Pitzer

Dramaturgie: Annika Pinter